Wärmepumpen, Solaranlagen und E-Autos: Wie sinnvoll sind Heimspeicher wirklich?
SHIFT - der Norden macht Zukunft: mit Energietechniker Ilja Tuschy
01.09.2025 20 min
Zusammenfassung & Show Notes
In der ersten Folge mit Ilja Tuschy haben wir gelernt, welche Arten von Energiespeichern es gibt und warum sie so wichtig sind für die Energiewende. In diesem zweiten Teil unseres Gesprächs, schauen wir genauer auf Heimspeicher wie Solaranlagen, Wärmepumpen und E-Autos. Ist es sinnvoll in diese Energiespeicher zu investieren und wenn ja, worauf sollten wir achten? Darüber sprechen Sandra und Niklas mit dem Energietechniker Ilja Tuschy.
Viel Spaß bei unserem Klönschnack mit Tiefgang!
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Über unseren Gast
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Über unseren Gast
Ilja Tuschy ist Professor für Energietechnik im Maschinenbau an der Hochschule Flensburg. An genau der Uni, an der er zuvor auch schon Energie- und Kraftwerkstechnik studiert und promoviert hat. An dieser Stelle gibt es die erste Verbindung zu uns: Denn Ilja hat seine Promotion von der Energiestiftung Schleswig-Holstein gefördert bekommen, die Vorgängerinstitution der EKSH, zu der wir gehören.
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Transkript
Wenn wir erneuerbare Energien und
Speicher in zu kleinen Grenzen denken,
dann wird das immer so sein, dass wir
zu viel Speicher und zu viel erneuerbare
Energien in Erzeugung brauchen.
Deshalb ist es eben auch wichtig,
dass man auch immer mitdenkt dass
ein Speicher nicht nur für das
eigene Hausdach genutzt wird oder
den eigenen Haushalt, sondern dass es
vielleicht besser ist, auf meinen...
Schon versiegeltes Hausdach zwei Module
mehr zu setzen, weil es eine gute Lage
hat, als zu sagen, mein Nachbar, wo
die Bäume davorstehen und das Hausdach
anders ausgerichtet ist, müsste jetzt
für die gleiche Leistung vier Module
haben und noch einen anderen Speicher,
um das dann vernünftig abzupuffern.
Klönschnack mit Tiefgang.
Das ist Shift.
Der Norden macht Zukunft.
Der Energiewende-Podcast der EKSH.
Wir sitzen hier wieder zusammen.
Ilja Tuschy ist wieder mit uns am
Tisch bei knackigen 33 34 Grad in Kiel.
Deshalb haben wir nicht den
üblichen Kuchen aufgedeckt
sondern zu Eis aufgerufen.
Schön, dass du wieder da bist,
Ilja Tuschy und dich ein weiteres
Mal unseren Fragen stellst.
Sehr gerne.
Ja, ausführlich werden wir dich nicht
nochmal vorstellen, das haben wir ja
schon gemacht, aber ich kann sagen,
dass hier ein Professor Dr. Ilja
Tuschi bei uns sitzt von der Hochschule
Flensburg, Professor für Energietechnik
im Maschinenbau und wer mehr zu dir
hören will, der muss leider in die erste
Folge hören, aber lohnt sich auch, da
nochmal reinzuhören, weil wir darüber
gesprochen haben, warum wir Speicher
für die Energiewende brauchen und Was
es überhaupt alles für Speicher gibt.
Also wer nochmal wissen will,
was ein Batteriespeicher ist, wie
Wasserstoff genutzt werden kann
oder wie Pumpspeicher uns bei der
Energiewende helfen, der sollte auf
jeden Fall in Folge 1 nochmal reinhören.
Wir
haben ja auch in der ersten Folge mit
dir gelernt, dass es sehr, sehr viele
unterschiedliche Energiespeicher gibt.
Gibt es denn so zwei, drei
Speicherarten Die um das Ziel der
Klimaneutralität zu erreichen, die
größte Rolle einnehmen werden?
Also ich würde sagen, im häuslichen
Bereich Batteriespeicher ganz unbedingt
und Wärmespeicher, die eher so den
Charakter von Pufferspeicher haben.
Also nichts, wo man jetzt sagen würde,
im häuslichen Bereich wir schieben die
Wärme über die Saison, holen wir aus dem
Sommer und schieben es in den Winter.
Das wird keine große Rolle
spielen nach meiner Einschätzung.
Aber zu sagen, ich... Gleich
diesen Unterschied zwischen
jetzt will ich duschen und jetzt
kann ich die Energie einsammeln.
Also das wird eher eine Rolle spielen.
Du hast gerade schon private
Speicher angesprochen.
Wie sinnvoll hältst du die
für Bürgerinnen und Bürger?
Würdest du mir empfehlen, mir
einen privaten Speicher zu kaufen?
Ja, kommt drauf an.
Also ich glaube, ein privater Speicher
in Kombination mit einer eigenen
Photovoltaikanlage kann wirtschaftlich
sinnvoll sein, kommt ein bisschen
auf... Die Größe der Photovoltaikanlage
und die Größe des Speichers an
und auch so ein bisschen auf die
Struktur des eigenen Energiebedarfs.
Aber da gibt es ganz viele Fälle,
in denen das einen Sinn ergibt.
Nicht so, dass man jetzt sagt, ich
mache mein ganzes Haus autark oder so.
Das würde ich glaube
ich, niemandem empfehlen.
Aus verschiedensten Gründen nicht.
Aber überhaupt das als ein Element der
häuslichen Energieversorgung zu haben,
dafür gibt es mindestens wirtschaftliche
Gründe In bestimmten Fällen.
Also wer sich eine PV-Anlage aufs
Dach macht, der sollte auch den
Speicher mitdenken im Keller.
Also wer sich eine PV-Anlage aufs Dach
setzt, sollte einmal sich Gedanken darüber
machen, wofür will ich die haben und
dann auf jeden Fall das Thema Speicher
einmal mit Und solide durchprüfen.
Und dann kann dabei rauskommen,
ja, genau, das passt.
Und es kann dabei rauskommen zu sagen,,
nee, für das, was ich das haben wollte,
ist das ein relativ geringer Mehrwert.
Aber da kann ich mir sehr viele
Konstellationen vorstellen, wo
man dann sagt, nee, das passt.
Und für das Gesamtsystem, wie funktioniert
das Schätzt du da die Vor- und
Nachteile von einem Heimspeicher ein?
Also das eine ist ja, ich möchte
meinen Strom vom Dach günstig bei
mir speichern und dann nutzen,
wann ich meine Waschmaschine
anschmeiße oder was auch immer.
Und das andere ist ja die Frage,
was täte dem Energiesystem gut?
Da würde ich sagen, können die eine
Rolle spielen, aber dafür müssen
sie ein bisschen auch im Zugriff
dieses gesamten Energiesystems sein.
Dafür müssen wir zum Teil auch noch
technische Voraussetzungen schaffen.
Man hört das manchmal so,
dass man sogenannte Smart
Meter dann auch zu Hause hat.
Das bedeutet, dass man einen anderen
Stromzähler kriegt und der dann
auch erst mal sagen kann, wann geht
es hier gerade in welche Richtung
und was passiert bei dir genau?
Genau Aber da gehe ich zum Beispiel
davon aus, auch wenn man mal in andere
Länder guckt, wo diese Smart Meter
heutzutage schon als Standard gelten,
dass wir da vor einer Entwicklung
stehen, die es mindestens zulässt
dass Speicher, die man zu Hause
hat, dass die auch für netzdienliche
Zwecke gebraucht werden können.
Und das ist auch vielleicht ein bisschen
charmant in dem Sinne, dass wir ja
Investitionen in Speicher brauchen.
Also wir brauchen ja Speicher für die
Energiewende, hatten wir ja schon gesagt.
Und das ist so ein bisschen Crowdfunding
in Energiespeicher, wenn man sagt, es
gibt viele Leute, die sich einen kleinen
Speicher hinbauen wenn ich den...
Auf die zugreifen kann, dann brauche
ich nicht dieses eine monumentale
Unternehmen, das den großen Netzspeicher
hinstellt und sagt, hier, guck mal,
damit regeln wir jetzt alles, was im
Netz zu erledigen ist, sondern das
kann man so ein bisschen mit... Ich
will das nicht Schwarmintelligenz
nennen, weil der Begriff ja belegt
ist, aber so ein bisschen mit
verteilten Rollen auch machen.
Ja, das ist irre, was diese ganzen kleinen
privaten Speicher, wenn man sie dann
alle zusammenzählt in Schleswig-Holstein
oder auch deutschlandweit, dann
am Ende für eine Kapazität haben.
Wie du schon sagtest, da kann man einige
Großspeicher... Von bauen oder halt
einfach die ganzen Kleinen zusammendenken.
Und dann kommen da ja auch noch die
Elektroautos dazu, die im Grunde ja
auch, solange sie in der Garage stehen,
nichts anderes als ein Speicher sind.
Ja, das stimmt wirklich.
Und du hast gerade gesagt, diese vielen
kleinen Speicher, die sind ja fast,
wenn man es mal umrechnet, in so einem
großen... Was da locker mithalten kann
und vielleicht schon viel mehr ist.
Und das ist so ein Gedanke der
mich umtreibt, weil auf der einen
Seite das ja positiv ist, zu
sagen, wir haben ganz viele kleine.
Und auf der anderen Seite ist es
aber so, wir sollten bei bestimmten
Dingen auch nicht zu klein werden.
Wenn wir erneuerbare Energien und
Speicher in zu kleinen Grenzen denken,
dann wird das immer so sein, dass wir
zu viel Speicher und zu viel erneuerbare
Energien in Erzeugung brauchen.
Deshalb ist es eben auch wichtig, dass
man vielleicht Perspektivisch auch
immer mitdenken, dass ein Speicher eben
auch, genauso wie vielleicht sogar eine
erneuerbare Energienanlage, nicht nur
für das eigene Hausdach genutzt wird
oder den eigenen Haushalt, sondern
dass es vielleicht besser ist, auf mein
schon versiegeltes Hausdach Zwei Module
mehr zu setzen, weil es eine gute Lage
hat, als zu sagen, mein Nachbar, wo
die Bäume davor stehen und das Haus da
anders ausgerichtet ist, müsste jetzt
für die gleiche Leistung vier Module
haben und noch einen anderen Speicher,
um das dann vernünftig abzupuffern.
Ja, das ist auf jeden Fall spannend
zu sehen, dass da nicht jeder mit der
gleichen Leistung kommen muss, sondern
dass wir das so verteilen, dass es schlau
über ganz Deutschland verteilt ist.
Wir setzen ja gerne die
schleswig-holsteinische Brille auf.
Wir haben jetzt schon sehr viel über
große Batteriespeicher gesprochen.
Haben wir denn in Schleswig-Holstein
auch gute Voraussetzungen um andere
Speichertechniken hier groß auszurollen?
Du hast schon mal was von Salzkavernen
gesprochen, die eher in Niedersachsen...
Nein das würde in Schleswig-Holstein
auch gut funktionieren.
Also ich bin kein Geologe, aber so
viel kann ich darüber schon sagen.
Wir haben in Schleswig-Holstein schon...
Viele Salzformationen die dazu geeignet
sind, Gase oder Druckluft zu speichern.
Also wenn das ein Element der Energiewende
ist, dann ist das bestimmt eins, das man
in Schleswig-Holstein gut umsetzen könnte.
Also da wird wichtiger sein die
Frage, kommt das überhaupt oder nicht?
Wofür brauchen wir das?
Aber das wird gut zu Schleswig-Holstein
passen wenn man es denn überhaupt nimmt.
Es gibt grundsätzlich Gase Ganz gute
Voraussetzungen, um in Schleswig-Holstein
Speicherei zu betreiben und vielleicht
auch gerade in der Kombination mit dem,
wo wir unseren Besonderen Standortvorteil
habe und vielleicht auch B, so ein Bedarf,
also in der Kopplung vom elektrischen
zum Wärmesektor da glaube ich gibt es
auch eine gute Möglichkeit, gerade in
Schleswig-Holstein zu sagen, das machen
wir hier, weil wir ja einerseits ein guter
Standort sind, um erneuerbare Energien
im Stromsektor insbesondere zu ernten.
Also guter Windstandort und auch gar
kein schlechter Solarstandort übrigens.
Und gleichzeitig haben wir
ja so einen Wärmebedarf.
Und das ist vielleicht
auch noch ganz interessant.
Das gilt sowohl für Haushalte jedenfalls
in Perspektive, als auch für Für größere
Strukturen, so ein Wärmespeicher, der
kann ja eben auch dann geladen werden,
gar nicht wenn ich sage, ich habe jetzt
gerade besonders viel Abwärme oder
sowas zur Verfügung, sondern der kann
auch geladen werden in dem Moment,
wo man sagt, jetzt ist es gerade
günstig eine Wärmepumpe zu betreiben.
Und das ist es immer dann, wenn man
sagt, jetzt haben wir einen Überschuss
an erneuerbaren Energien, dann sind
typischerweise die Strompreise niedrig,
das sogar das wirtschaftliche und
das ökologische Signal, die passen
zusammen, genau Das ist super.
Und dann könnte man sagen, zum Beispiel
bei Stadtwerken, ganz konkret Kiel,
Flensburg, Neumünster in Perspektive,
dass die dann sagen, jetzt nehmen wir
unsere Wärmepumpe und laden unseren
Wärmespeicher, den die Unternehmen
da eben zum Teil auch schon haben und
nehmen eigentlich den Überschuss aus der
erneuerbaren Erzeugung im Strombereich
und nutzen den für den Wärmebereich.
Und Wärmebedarf haben wir ja eben
auch, weil es hier häufig kalt ist.
Ich würde noch einmal wieder
auf die Perspektive für mich
als Bürgerin zurückkommen.
Wir haben jetzt gerade eben darüber
gesprochen, wie sinnvoll das für mich
ist, einen Heimspeicher zu haben.
Aber warum sollte ich als Person für
Speicherausbau zur Energiewende sein?
Kommen da günstigere Strompreise für mich
oder sage ich einfach, dass es wichtig
ist, damit das Netz stabil bleibt?
Oder würdest du sagen, warum
sollte ich begeistert sein,
dass wir Speicher ausbauen?
Also in meinem eigenen Keller sozusagen?
Nee, also auch egal in welcher Form.
Also es kann das
Wasserstoffspeicherbecken sein.
Ja okay, das muss
ich gar nicht, wo ich mich selbst drum
kümmere sondern einfach so, dass ich
sage, warum soll ich es gut finden?
Mit dem richtigen Anteil von
Speichern… Kann man tatsächlich
die Energiepreise drücken.
Und das ist super spannend, weil es dazu
auch manchmal sogar wissenschaftliche
Diskussionen gab oder Diskussionen
die aus der Wissenschaft so in den
öffentlichen Raum geschwappt sind.
Und das ist so es wird ja immer so
ein bisschen werden so Gegenpositionen
aufgemacht dass man sagt, ja, ich könnte
ja Speichern nehmen, um die überschüssige
erneuerbare Energie zu speichern.
Und andere sagen, ja, wenn ich auf
Speicher verzichte dann mache ich halt
einfach mehr erneuerbare Energien.
Und da ist das wichtig, dass man
so das richtige Verhältnis trifft.
Denn es hat mal jemand ausgerechnet
was das bedeuten würde, wenn man in
Deutschland... Ein so gut ausgebautes
Netz hätte, dass man sagt, ich kann
jederzeit alle elektrische Energie
überall hinschieben und dann aber
die erneuerbaren Energien so groß
macht, dass zu jedem Zeitpunkt immer
im Jahr der Bedarf gedeckt ist.
Und dann kriegt man natürlich
raus, man muss unheimlich viele
Wind- und Solaranlagen aufstellen
und einen ganz großen Teil im Jahr
werden die überhaupt nicht genutzt.
Und... Und dann ist in derselben Studie
ausgerechnet worden, wie wäre es denn,
wenn wir sozusagen das absolute Minimum
nehmen und nur genau so viel erneuerbare
Energien bauen, dass wir alles, was wir
im Moment nicht brauchen, einspeichern
und es genau in dem Moment, wo wir es
dann brauchen, wieder ausspeichern Das
Minimum an erneuerbaren Energien in der
Erzeugung und gleichzeitig aber auch das
Maximum an Speichern, weil man dann sagen
muss, ja, da muss ich wirklich die letzte
Energie vom Sommer in den Winter schieben,
so damit das genau aufgeht Tetris-mäßig.
Da gibt es dann kein Windrad
mehr, was ausgeschaltet wird, was
stillsteht obwohl der Wind weht.
Und
das ist ja so ein bisschen so eine
Wunschvorstellung auch von vielen Leuten.
Und das wird aber auch… Unglaublich
teuer, weil man dann zwar im Bereich der
erneuerbaren Energienanlagen spart aber
die Speicher werden einfach riesengroß
weil die ja gar nicht so häufig genutzt
werden, aber ganz viel abdecken müssen.
Und der Vorteil am Ende ist für mich
dann… Ein möglichst kosteneffizientes
Energiesystem, was sich am Ende
an günstigeren Strompreisen in
meinem Portemonnaie auch auswirkt.
Genau
das ist nicht nur die Hoffnung
sondern das, was man auch
im Grundsatz erwarten darf.
Also wenn man auf Speicher verzichten
würde, dann müsste man andere Dinge
ganz dramatisch überdimensionieren.
Ich finde es aber auch wichtig zu
sagen, dass... Wenn man Speicher hat,
dass es eben nicht so sein wird, dass
man nie wieder bei Wind ein stehendes
Windrad sehen wird, sondern darauf
sollten wir uns einstellen, weil es
total sinnvoll ist, zu sagen, das
akzeptiere ich als Teil einer abgestimmten
Netzausbau, erneuerbare Energien in
der elektrischen Energieversorgung und
Speicherkonstellation Das muss man mixen.
Und für sowas dafür sollte man sein.
Wenn
man mal in der
Medienlandschaft so rumschaut, dann
sind Batteriespeicher auch häufig eher
mit negativen Aspekten beleuchtet.
Da werden kritische Rohstoffe genutzt,
seltene Erden Da kommt ein großes
Müllproblem auf uns zu, wenn die
Batterien nicht mehr ihren Zweck
gefüllen, wenn sie kaputt sind, wenn
sie ihre Laufzeit erreicht haben.
Siehst du es auch so, dass uns da
große Probleme bevorstehen wenn wir
mehr und mehr Batterien ausbauen?
Das betrifft ja meistens eher die
Batterien in den Elektroautos aber
grundsätzlich sind ja die Batterien
in den Kellern oder auch die
großen Batteriespeicher ähnliche
Rohstoffe die dort verwendet werden.
Ich sehe das so, dass es absolut
berechtigt ist, da vorsichtig,
sensibel umfassend drauf zu gucken.
Glaube aber, dass man ein bisschen
vorsichtig sein muss, sich davon
nicht erdrücken zu lassen, weil die
Argumentation sehr schnell in so eine
Totschlagargument-Ecke führen kann.
Da glaube ich Muss man ein bisschen
aufpassen, dass man über die berechtigte
Sorgfalt im Umgang damit, mit Endlichkeit
von Rohstoffen ist das ja nicht nur
Endlichkeit von Energierohstoffen oder
Klimaauswirkungen, sondern es gilt ja
eben auch bei Werkstoffen, dass man da
eben nicht sagt, ja nee, pass mal auf,
vergiss das mal alles mit den Batterien.
Also tatsächlich... Da glaube ich
schon, dass wir da noch besser
werden können und werden, als
das in der Vergangenheit so war.
Ich glaube aber nicht, dass wir uns
grundsätzlich in eine Sackgasse manövriert
haben mit der Batterietechnologie.
Und es kann ja auch gut sein, dass
sich das nochmal eben durch eine
Sprunginnovation irgendwo anders dann.
Ablösen lässt und noch
besser machen lässt.
Ich finde es aber ein bisschen
komisch immer, wenn wir sagen, ja, wir
betrachten das technologieoffen und
das heißt, wir warten mal ab, ob nicht
vielleicht irgendjemand noch um die
Ecke kommt und was ganz anderes hat und
bis dahin machen wir erstmal nichts,
weil wir ein Gegenargument haben gegen
den Batteriespeicher.
Was passiert dann mit so einer Batterie
die in einem Elektroauto verbaut ist, die
dann nach mehreren Jahren nicht mehr die
Leistung abliefert die das Auto braucht?
Landet dann die Batterie auf dem Müll?
Nee, nicht unbedingt.
Also das kommt darauf an.
Also das ist jetzt nicht mein
Spezialgebiet aber so viel
kann man glaube ich dazu sagen.
Es gibt ja viele Projekte Gute
Möglichkeiten, die noch länger zu nutzen.
Man spricht da von Second Life, also
das zweite Leben einer solchen Batterie
das dann dadurch beschrieben ist, dass
man sagt, ja, vielleicht für genau diese
Anwendung, dass man sagt, mobil, wo man ja
sagt, da muss viel auf... Kleinem Raum und
geringem Gewicht zu leisten sein, dafür
ist es vielleicht jetzt nicht mehr gut.
Aber um es irgendwo nochmal stationär
hinzustellen und zu sagen, da ist
es nicht so wichtig, wenn es halt
ein bisschen mehr wiegt da gibt
es sozusagen noch Nachnutzung.
Das ist jetzt gar nicht Recycling
im Endeffekt, sondern es ist
einfach, dass man sagt, ist ja noch
gut, dass man das dafür benutzt.
Also nochmal anderen
Anwendungen zuzuführen?
Genau in anderen Anwendungen, wo
sozusagen diese Leistungs oder
Kapazitätskonzentration einfach im
Sinne von Gewicht und Volumen nicht
ganz so eine große Rolle spielt.
Und gibt es bei den Rohstoffen die da
verwendet werden, gibt es da Aussichten,
dass da weniger kritische Rohstoffe
genutzt werden oder verhält sich das
vielleicht auch gar nicht so kritisch dass
die Menge an Rohstoffen die da benötigt
werden,
Das
ist natürlich immer eine Frage von
Quantitäten aber im Grundsatz kennen
wir unterschiedlichste Ansätze und
ich denke, dass das auch jeweils...
Wenn es zur Zeit dann eben so sein wird,
dass man sagt, jetzt wird es hier in
Anführungszeichen ein bisschen knapp oder
kritisch oder was auch immer, dann muss
man eben andere Technologien angucken,
wo man ansonsten gesagt hätte, wäre jetzt
vielleicht nicht meine erste Wahl gewesen.
Aber das geht ja in anderen Bereichen
genauso, dass man sagt, wir haben
verschiedene Technologien und dann
gucken wir, welche hat wann ihre Zeit.
Da sehe ich jetzt nicht eine
Knappheit auf uns zukommen, die
uns grundsätzlich verbietet,
Batterietechnologien einzusetzen Schon
gar nicht im stationären Bereich.
Ja, wenn uns jetzt die Leute nur
nebenbei gehört hätten, machen
die meisten natürlich nicht.
Alle hängen uns hier an den
Lippen und hören, was wir sagen.
Aber nehmen wir mal an, da hat
jemand nicht ganz so gut aufgepasst.
Was wäre denn jetzt noch so
deine abschließende Botschaft an
unsere Zuhörerinnen und Zuhörer?
Also einmal alle aufpassen, dass das, was
Ilja jetzt sagt, ist die Essenz der Folge.
Das wäre, Energiespeicher sind
ein ganz wichtiges Element unserer
zukünftigen Energieversorgung
und damit der Energiewende in der
wir gerade mittendrin stecken.
Und gleichzeitig gilt, Energiespeicher
sind nicht das Einzige was unsere
Energiezukunft beschreibt, sondern
sie sind eben ein Baustein und sie
sind eben besonders dann stark, wenn
sie in Kombination mit anderen Dingen
wie erneuerbaren Energien Netzausbau
und so weiter eingesetzt werden.
Prima.
Ja, also man darf echt die Dinge
nicht alleine denken, sondern
es gehört irgendwie immer
alles miteinander zusammen.
Deswegen haben wir immer noch
viele Folgen vor uns, glaube ich.
Wir sagen vielen, vielen Dank
ihr, dass du bei uns warst.
Wir haben mit dir ein sehr, sehr
vielfältiges großes Thema beleuchtet.
Ich denke, Energiespeicher werden
uns zukünftig auch hier und da
wieder begegnen und berühren.
Du hast uns auf jeden Fall schon mal
einen richtig guten Einblick gegeben.
Wir haben viel gelernt, unsere
Zuhörenden hoffentlich auch.
Wenn ihr auch weitere Folgen von uns nicht
verpassen wollt, dann solltet ihr uns
abonnieren Folgen in eurer Podcast-App.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Drückt auf das Plus, drückt auf Folgen.
Bei Spotify muss man auch
noch die Glocke drücken.
Dann verpasst ihr nicht, wenn bei
uns eine neue Folge rauskommt.
Und dann seid ihr immer mit dabei.
Wir sagen auch Danke an euch und
sagen Tschüss bis zum nächsten Mal.
Tschüss
Ciao.
Das war Shift.
Der Norden macht Zukunft.
Der Energiewende-Podcast der EKSH.