SHift - der Norden macht Zukunft

EKSH - Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH

Von Workation bis Wohnungstausch: Wie könnte Tourismus 2042 aussehen?

SHift - der Norden macht Zukunft

13.10.2025 22 min

Zusammenfassung & Show Notes

4,2 Millionen Gäste haben im ersten Halbjahr 2025 in Schleswig-Holstein Urlaub gemacht. Ein neuer Übernachtungs-Rekord, der sich jedoch nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt. Vor allem in den Wintermonaten bleiben viele Hotelzimmer und Ferienwohnungen leer.

Dieser Herausforderung haben wir von der Gesellschaft für Energie- und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) uns angenommen und mögliche zukünftige Szenarien durchgespielt: Wohnungstausch, Workation, Dauertourismus, ... Zusammen mit Expertinnen und Experten haben wir uns die Frage gestellt: Wie könnten Gäste im Jahr 2042 ganzjährig in Schleswig-Holstein Urlaub machen? Mögliche Antworten hört ihr in dieser Folge.

Wir freuen uns, wenn ihr Lust habt, mit uns zu philosophieren.
Viel Spaß bei unserem Klönschnack mit Tiefgang!

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Transkript

Wir gehen davon aus, dass Schleswig-Holstein durch moderateres Klima ein super interessantes Reiseziel wird, gerade im Sommer, wo man vielleicht nicht mehr bei 40, 45 Grad am Mittelmeer liegen möchte, sondern einfach sich bei, jetzt kann man sagen, angenehme ist Ansichtssache aber sagen wir mal 30 Grad, sich an die Ostsee legt Wird Schleswig-Holstein das neue Malle? Ja, also des Szenarios auf jeden Fall schließt es nicht aus, dass es das neue, sagen wir mal, Mittelmeer wird. Klönschnack mit Tiefgang. Das ist Shift. Der Norden macht Zukunft. Der Energiewende-Podcast der EKSH. Niklas ich habe eine Frage an dich. Ich mag Fragen ja? Okay, pass auf. Kommt drauf an. Das ist eine Rate-Frage . Was meinst du, wie viele Gäste haben in den ersten sechs Monaten bereits in Schleswig-Holstein übernachtet? Also wie viele Touristen waren hier bei uns zu Besuch in den ersten sechs Monaten? Ich habe irgendwas von einer Zahl von einer Million im Kopf. Das könnte aber auch die Zahl an Übernachtungen von Touristen in Schleswig-Holstein gewesen sein. Und das dann halt über ein Jahr. Das heißt, deine Gästezahl wird niedriger sein, plus noch eine halbe Zahl gerichtet. Der NDR hat es gerade erst berichtet. Ich sage mal, kann aber völlig weit entfernt sein, 300.000. Ja, ist richtig weit entfernt. Schon ein bisschen peinlich. Ja? Nee, also doch schon weit entfernt aber es ist nicht peinlich. Es sind tatsächlich 4,2 Millionen. 4,2 Millionen Gäste in einem halben Jahr. Ja. Krass. Ja, ne? Ja. Das ist ein neuer Rekord Also die... Die Tourismusbranche die wächst hier und immer mehr Menschen kommen ins schöne Schleswig-Holstein. Ist doch eigentlich auch ein Kompliment für uns, oder? Ja, völlig zu Recht. Ich denke auch, dass wir hier gut Urlaub machen können, aber ganz so extrem hätte ich das nicht erwartet. Aber das kommt auch mit Problemen einher, mit denen wir uns in unseren neuesten Zukunftsszenarien beschäftigt haben. Okay. Wir haben ja Zukunftsszenarien zum Thema Wohnen und Bauen gemacht. Wie wohnen wir in der Zukunft in Schleswig-Holstein? Genauer gesagt im Jahr 2042, das ist immer das Jahr, was wir uns rausgepickt haben. Und da haben wir uns einen speziellen Fall rausgeguckt, was denn der Tourismus angeht In diesem Bereich des Wohnens für Ausprägung hat. Und das wird dich wahrscheinlich nicht überraschen, aber Schleswig-Holstein hat im Sommer mehr Touristen als im Winter. In diesem schönen November kann man doch auch wunderbar hier Urlaub machen. Ja, das stimmt. Naja auf jeden Fall kommt da ein nicht unerheblicher Leerstand, den wir im besten Fall irgendwann mal schaffen zu beseitigen weil es einfach verschenkter Raum ist. Und das haben wir uns angeguckt. Und habt ihr Lösungen für? Ja Ja, ich würde schon sagen, dass wir da ein bisschen Lösung für gefunden haben. Okay. Magst du uns dann nochmal mitnehmen, wie so ein Prozess aussieht um zu so einem touristisch geprägteten Zukunftsszenario zu kommen? Ja, das ist so, dass wir schon seit 2017 uns die Zukunft Schleswig-Holsteins angucken und in verschiedensten Bereichen geschaut haben, wie könnte sich Schleswig-Holstein entwickeln. Und jetzt ganz neu haben wir uns halt da den Bereich Wohnen angeguckt. Und weil der Tourismus halt auf den Wohnungsbereich so einen großen Einfluss haben kann, haben wir uns da ein Szenario rausgepickt, was dann auch wirklich sich mit dem Tourismus beschäftigt hat. Mit den Touristen, die wir hier in Schleswig-Holstein haben. Und ja, da haben wir uns eine mögliche Zukunft rausgeguckt. Also es ist ganz wichtig zu sagen, dass das jetzt nicht etwas ist, wo die EKSH sagt, so wird es auf jeden Fall kommen oder so möchten wir unbedingt, dass es kommt, sondern es ist ein Szenario Es soll uns einfach nur helfen, unser Zukunftsdenken anzuregen und heutige Probleme, aber auch heutige Chancen zu erkennen, um dann schlaue Entscheidungen zu treffen. Damit wir in eine wünschenswerte Zukunft uns hineinarbeiten können. Was dann ja dann vielleicht auch dazu führt, dass wir am Ende so noch mehr Gästezahlen haben werden, was vielleicht ja auch noch in den schlechteren Monaten zu mehr Anklang findet. Wenn das der Wunsch sein sollte, ja, genau. Okay, hören wir rein. Hören wir rein. Wohnwelten Schleswig-Holstein 2042 Spotlight Szenario 3 Aus dem Alltag einer Dauertouristin Irina Kowal, 38 Irina lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Ursprünglich aus der Ukraine hat sie in Berlin Wirtschaftsinformatik studiert und arbeitet als Wirtschaftsprüferin und Finanzanalystin für ein Unternehmen mit Sitz in Tallinn und Büro in Berlin. Obwohl sie das Flair der Stadt und das große Angebot von Aktivitäten liebt, wird ihr die Großstadt im Sommer aufgrund des Klimawandels oft zu heiß und überwältigend. Vor einigen Jahren verbrachte sie zum ersten Mal ihren Urlaub an der Ostküste Schleswig-Holsteins und war sofort von der Seeluft und dem angenehmeren Klima begeistert, ganz zu schweigen von der Möglichkeit, sich im Meer abzukühlen. Nach vielen Reisen in ihren jüngeren Jahren schätzt sie es nun so nah einen Ort gefunden zu haben, an den sie immer wieder zurückkehren und länger verweilen kann. Sie gehört zu den sogenannten DauertouristInnen, die für mehrere Monate im Jahr herkommen und von hier arbeiten. In der Regel bleibt Irina von Mai bis Juli. Das erste Mal länger blieb sie in der Elternzeit mit ihrem nun vierjährigen Sohn Und ihrem Lebenspartner Benjamin. Als Projektmanager für internationale Teams ist auch sein Arbeitgeber offen für das Modell einer Vacation. Szene 1 – Flexibel wohnen und smart tauschen Irina hat gerade ihre Arbeit für den Tag beendet und sitzt mit einer Tasse Schwarztee am Küchentisch ihrer Tauschwohnung. Dieses Jahr hatten sie besonderes Glück, denkt sie. Zu Fuß sind es von ihrer Wohnung nur fünf Minuten bis zum Strand. Während sie darüber nachdenkt wie sie die restliche Zeit nutzen möchte, bis ihr Partner Benjamin und ihr Sohn von ihrem Strandspaziergang zurückkommen, bemerkt sie ein leises Tropfen und entdeckt schnell einen Leck in der Wasserleitung unter dem Spülbecken. Nicht ideal, aber zum Glück leicht zu regeln, denkt sie. Als erstes meldet sie der Eigentümerin über ihre Swapnest-App den kleinen Wasserschaden. Die Swapnest-App, die sie seit zwei Jahren nutzt um ihre Wohnung für ihren Aufenthalt in Schleswig-Holstein zu tauschen, bietet einfache Lösungen für solche Probleme. Auch grundsätzlich ist der Umgang ein Kinderspiel. Die App hat Irinas Wohnung in Berlin und die Ferienwohnung in Schleswig-Holstein automatisch gematcht basierend auf ihren Präferenzen und Zeitfenstern ohne dass sie direkte Tauschpartner finden musste. Während die Eigentümerin des kleinen Häuschens in dem Irina gerade sitzt, ihre Zeit in der Gegend von München beim Wandern genießt verbringt unterdessen ein Paar aus Spanien in Irinas Wohnung den Berliner Sommer. Auf der Plattform vermieten auch viele ihre Zweitwohnungen. Das vermeidet Leerstand und wird mittlerweile steuerlich begünstigt, weiß Irina. Die Plattform erlaubt durch ihr elegantes Matchmaking sogar die Anmietung von Tauschwohnungen und den kostenlosen Zugriff auf Mietwohnungen für Tauschende. Über die App wählt Irina schnell einen Handwerker aus, der in der Region ansässig ist und mit Swapnest kooperiert. Die Terminvereinbarung erfolgt in wenigen Minuten und dessen Bezahlung wird direkt über die Plattform abgewickelt. Irina schätzt es, dass sie sich dank der zusätzlichen Dienstleistungen der App wie Versicherungen und optionalen Reinigungsservices keine Sorgen machen muss, auch nicht um ihre eigene Wohnung. Mit einem zufriedenen Lächeln legt sie das Smartphone zur Seite. Vielleicht gehe ich Benjamin und Karl einfach am Strand entgegen, denkt sie. Szene 2 Langzeitgäste als Wirtschaftsmotor Irina und ihre Familie besuchen den Wochenmarkt. Der Markt in der kleinen Gemeinde ist seit dem Zuzug der DauertouristInnen ein voller Erfolg und wird ab nächsten Monat sogar zweimal pro Woche stattfinden. Irina liebt den Markt, der nur 5 Gehminuten von ihrer Wohnung entfernt ist. Alles, was wir brauchen, direkt vor der Haustür, schwärmt sie mit zwei vollgepackten Einkaufstaschen in der Hand. Wie die Touristen freuen sich auch viele Einheimische über das vergrößerte Angebot. Anders als bei klassischem Tourismus decken sich die Bedürfnisse der DauertouristInnen häufig mit denen der Einheimischen und bringen durch die hinzukommende Kaufkraft Angebote in kleinere Kommunen, die zuvor verschwunden waren. So erklärt die Bürgermeisterin Annika Jansen auch die neue kleine Drogeriefiliale am Ende der Hauptstraße. An ihrem Wahlstand auf dem Wochenmarkt führt sie die vielen neuen Angebote in der Kommune auf den Ansatz zurück, die kleine Gemeinde vollständig auf Dauertouristen einzustellen und die touristische Kurzzeitvermietung unter einem Monat regulatorisch stark einzuschränken. Anfänglich gab es deutliche Widerstände bei den BesitzerInnen vieler Pensionen. Mittlerweile spricht der Erfolg aber für sich und viele VermieterInnen haben sich daran gewöhnt nicht kontinuierlich neue Gäste in Empfang nehmen zu müssen. Szene 3 Graue Energie einsparen »Irina, was für ein Zufall dich hier zu sehen!« Jens, ein Freund, den Irina vor einigen Jahren bei einem lokalen Event kennengelernt hat, winkt Irina von hinter einem Bauzaun. Jens arbeitet als Dachdecker und ist eigentlich fast immer auf irgendeinem Sanierungsprojekt in der Gemeinde tätig. Die für Dauertourismus teilvermieteten Wohnungen müssen strengere energetische Standards erfüllen als noch vor ein paar Jahren, weshalb er alle Hände voll zu tun hat. Das ist gut für ihn als Handwerker denn Neubau findet in der Region trotz der gewachsenen Zahl an DauertouristInnen kaum mehr statt. Das Stadtbild hat sich tatsächlich in den letzten Jahren hier kaum verändert. Die dadurch steigende Nachfrage nach Wohnraum und der Druck auf die Mietpreise werden durch den über Sharing reduzierten Leerstand von Zweitwohnungen und Wohnraumtausch zwischen älteren Menschen und jungen Familien zumindest einigermaßen ausgeglichen. Ein echter Balanceakt, meint Jens, aber dadurch kann die graue Energie eingespart werden die für Neubauten aufgewendet werden müsste und ganz nebenbei bleibt das Erscheinungsbild der Gemeinde erhalten. Die Idylle hier ist immerhin der Grund dafür, dass so viele unseren kleinen Ort als lebenswert und attraktiv empfinden. Da diese Einsparungen eine deutlich größere Klimawirksamkeit haben als die energetische Sanierung von Bestand, hat die Landesregierung angesichts ohnehin steigender Mietpreise Vorgaben bezüglich energetischer Standards bei regulär genutzten Wohnflächen gelockert. Szene 4 – Wenn aus Gästen Nachbarn werden Irina trifft sich mit FreundInnen, die sie hier in Schleswig-Holstein kennengelernt hat, zum Müllsammeln am Strand. Sie sind alle Mitglieder im Saubere Küste e.V. Während ihr Sohn Karl mit einigen anderen Kindern den Möwen hinterherjagt, füllen sich die mitgebrachten Tüten heute deutlich langsamer als sonst. Vermutlich war Anfang der Woche schon eine andere Gruppe da. Denkt Irina und freut sich über den heute besonders sauberen Strand. Viele aus der Gruppe sind wie sie DauertouristInnen, aber auch einige zugezogene und gebürtige Schleswig-HolsteinerInnen sind dabei. Ihr Freundeskreis hat sich in den letzten Jahren schnell erweitert. Auch, weil es nach der Arbeit leicht ist, Bekannte zu treffen, ohne weite Strecken zurücklegen zu müssen. Viele davon hat sie kennengelernt als sie an einem mehrtägigen Projekt zur Wiedervernässung von Mooren mitgeholfen hat. In ihrem zweiten Jahr als Dauertouristin hat Irina dafür an vier Wochenenden abwechselnd mit ihrem Mann beim Zuschütten von Entwässerungsgräben geholfen. Das war harte Arbeit, erzählt sie lachend, aber gleichzeitig hat das viele aus unserer Gruppe zusammengeschweißt. Solche gemeinsamen Freizeitbeschäftigungen sind für mich genau der richtige Ausgleich zur Arbeit im Homeoffice. Außerdem gibt mir das das Gefühl, mir hier etwas aufzubauen und mitzugestalten, auch wenn wir hier keine Wohnung besitzen. So sind wir durch unseren Verein doch ein fester Teil der Gemeinschaft hier im Ort geworden. Dass wir nur ein Viertel des Jahres hier leben, spielt ja gar keine Rolle mehr. Musik Okay, da war eine ganze Menge drin. Ich versuche nochmal ein bisschen zusammenzufassen, was unsere Protagonistin Irina Kowal da alles erlebt hat. Klimawandel ist ja auf jeden Fall ein Punkt in diesem Szenario. Wir gehen davon aus, dass Schleswig-Holstein durch moderateres Klima ein super interessantes Reizziel wird, gerade im Sommer, wo man vielleicht nicht mehr bei 40, 45 Grad am Mittelmeer ist Liegen möchte, sondern einfach sich bei, jetzt kann man sagen, angenehmer ist Ansichtssache aber sagen wir mal 30 Grad, sich an die Ostsee legt. Wird Schleswig-Holstein das neue Malle? Ja, also das Szenario ist auf jeden Fall, schließt nicht aus, dass es das neue, sagen wir mal, Mittelmeer wird. Okay. Genau. Aber in dem Szenario finde ich besonders spannend, dass man so ein bisschen als Lösungsweg gesagt hat, wenn Touristen nicht nur für eine kurze Zeit hier wären, sondern für längere Zeit, so eine Art Teilzeit Schleswig-Holsteiner und Schleswig-Holsteinerinnen werden, dass das auf jeden Fall die... Gemeinden entlasten könnte. Und gerade dieses neue Phänomen von Workation könnte da natürlich helfen, dass die Leute nicht nur für wenige Nächte oder vielleicht auch nur ein, zwei Wochen, sondern direkt für Monate hierher kommen. Und da haben wir ja auch von einem sorgenfreien Wohnungstausch gehört. Also eine App, die mich da begleitet, mir nicht in einem 1 zu 1 tauscht. Es ist ja immer sehr, sehr schwierig, dass ich jetzt sage, ich möchte jetzt für... 33 Tage nach Berlin und irgendjemand muss auch genau für den gleichen Zeitraum auch für 33 Tage genau nach Kiel wollen. Nicht so der klassische Wohnungs oder Haustausch. Genau, sondern halt in so einem Ringtausch, dass es durch die große Menge an Nutzer und Nutzerinnen dann nachher gut funktioniert, dass irgendwie jeder dort nachher Urlaub machen kann, wo er möchte. Und dennoch Leerstand vermieden wird. Und dadurch, dass es so eine Langzeitvermietung ist, die Orte auch wieder mehr wiederbelebt werden und ehrenamtliche Arbeit und die Gemeinschaft dann mehr im Mittelpunkt stehen. Also ich bin irgendwie keine Fremde dort, sondern vielleicht komme ich sogar immer wieder an denselben Ort und baue mir da so eine Art zweites Zuhause auf. Das finde ich auf jeden Fall... Ganz spannend an dem Szenario, dass sich einfach die Art und Weise, wie ich Touristin bin, auch sehr verändern könnte. Also sich dort, wo ich früher Urlaub gemacht habe, vielleicht auch arbeite. Genau Und zwar nicht nur Lohnarbeit im Sinne von Remote, ich kann dort meinen Laptop mitnehmen, sondern tatsächlich auch im Sinne von ehrenamtlicher Arbeit und sich dort einzubringen Also dass es nicht so eine anonyme Geschichte ist, sondern dass man sich überall, wo man sich für eine längere Zeit auffällt dass man da Teil einer Gemeinschaft ist. Ja, genau. Bin ich gespannt. Bei dem würde ich noch sagen, da ist die Wahrscheinlichkeit des Eintrennens am entferntesten, aus meiner Perspektive. Ja, tatsächlich, wenn du jetzt einen Zukunftsforscher oder eine Zukunftsforscherin triffst dann würde sie sagen... Also unwahrscheinlich sowas gibt es eigentlich gar nicht. Und spätestens nachdem wir alle die Corona-Pandemie miterlebt haben. Also jemand, der sagt, das kann ich mir gar nicht vorstellen und das wird auf keinen Fall passieren, der hat irgendwie, glaube ich, 2020 nicht mitbekommen was auf einmal alles möglich ist, wenn dann gewisse Dinge eintreten, mit denen man einfach nie gerechnet hat. Klar es gibt ja auch diesen Trend, dass man vielleicht nicht so lange Zeit den gleichen Arbeitgeber hat, also dass man häufig die Arbeitsstelle wechselt dass man mehr und mehr remote arbeiten kann. Das wird sicherlich auch mehr werden, aber ich glaube trotzdem nicht, dass das... So ein großer Trend wird. Für manche Personengruppen wird das das werden, aber ich glaube, dass trotzdem, gerade wenn man in ein Alter kommt, wo man über Familienplanung und so danach denkt, dass dann trotzdem der gesettelte feste Wohnraum sich durchsetzt wird. Ich sehe mich in dem Szenario. Jetzt wohne ich leider schon in Schleswig-Holstein. Ich kann hier keine Teil-Schleswig-Holsteinerin werden. Aber ich könnte mir das schon vorstellen, genauso auch Urlaub zu machen und eher dann monatelang irgendwann im Ort zu sein. Oder würdest du beispielsweise zwischen zwei, drei festen Orten abwechseln oder immer wieder neue Orte entdecken wollen? Ich würde, glaube ich, wahrscheinlich anfangs ein bisschen mehr wechseln und dann mir meinen Favoriten raussuchen und dort bis zum Lebensende Urlaub machen. Klingt gut. Ja ne? Okay, sehr spannende Arbeit, finde ich, die ihr da gemacht habt. Bevor wir jetzt hier zum Ende kommen und den Stecker ziehen, Sandra... Möchte ich dich, du bist ja mittlerweile als renommierte Wohnexpertin, möchte dir noch ein paar Fragen stellen. Wir wollen dich mal testen. Wir wissen mittlerweile schon, dass die durchschnittliche Wohnfläche pro Person heutzutage so um bei 50 Quadratmeter liegt. Wo lag die denn aber im Vergleich im Jahr 1991? Ich weiß, dass sie seit 1930 um 400 Prozent gestiegen ist. Und jetzt muss man rechnen. Bitte. Also ich würde dann mal sagen, dass sich das seit 1990, hast du gesagt, ne? Dann würde ich mal sagen, es hat sich verdoppelt. Also lag es hier dann bei ungefähr 25 Quadratmetern. Nicht ganz, 35 Quadratmetern 35 Quadratmeter. Also schon ein guter Sprung von damals zu heute. 15 Quadratmeter hat quasi jede Person, also fast immer ein gutes Zimmer mehr, aber verdoppelt tatsächlich nicht. Dann, glaubst du, ist Deutschland eher ein Mieterland oder eher ein Eigentumsland? Ein Mieterland. Ich glaube, das zu wissen. Ja? Ja. Ja Hast du recht. Ungefähr 54 Prozent der Deutschen wohnen eher zum Mieter als im Eigentum und damit ist Deutschland auch das Mieterland Nummer eins in Europa. Ja, ich meine, es ist Italien die sehr viel Eigentum haben und auch... Obwohl sie auch trotzdem weiterhin relativ viel umziehen, also jetzt gar nicht weniger umziehen als wir jetzt in Deutschland. Es ist halt jedes Mal so, dass du dein Eigentum kaufst und verkaufst. Das ist für mich irgendwie voll unvollstellbar. Ich glaube, das ist so deutsche Perspektive dass man sagt, ich kaufe mir was, wo ich irgendwie auch mein Leben lang oder zumindest mal irgendwie für ein paar Jahrzehnte bleibe. Das finde ich auch ganz spannend, ja. Und der Grund ist ja auch, warum es in Deutschland so... Zu diesem sehr starken Mieterfokus geht. Also so stark ist es ja auch nicht. Das ist ja trotzdem relativ ausgeglichen, aber weil in Deutschland sehr stark Mieterrechte herrschen. Also du hast als Mieter relativ viele Rechte und dementsprechend auch relativ viele Annehmlichkeiten was in anderen Ländern wohl nicht so stark ausgeprägt ist. Also bequem in Deutschland Mieterin zu sein. Genau. Gucken wir uns mal eine deutsche Wohnung an. Da ist relativ klar, dass das Wohnzimmer der größte Raum in einer Wohnung ist. Welcher Raum kommt dann danach? Hm. Ich sage jetzt mal die Küche. Hätte ich auch gedacht. Es ist aber das Schlafzimmer. Okay. Das Schlafzimmer hat so circa 12 bis 16 Quadratmeter in Deutschland und die Küche 8 bis 12. Aber du kannst dich trotzdem weiterhin als Frohnexpertin bezeichnen. Danke Gut, auch hier gerne zu diesem Szenario würden wir uns freuen, wenn ihr uns da Kommentare hinterlasst was ihr dazu denkt. Schreibt uns gerne bei Instagram, Shift unterstrich der Norden macht Zukunft oder halt in den Kommentarfunktionen eurer Podcast-App. Ja, das würde ich auf jeden Fall auch super spannend finden. Und man darf halt immer nicht vergessen, das sind alles nur mögliche Beschreibungen, dass es kein festgeschriebener Pfad, dass es so kommen wird. Ja, Leute, keine Zielbilder nur Zukunftsszenarien. Genau. Danke Sandra, hat Spaß gemacht. Vielen Dank tschüss. Bis zum nächsten Mal, ciao. Das war Shift. Der Norden macht Zukunft. Der Energiewende-Podcast der EKSH.

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