Bauen und Wohnen 2042: Wie könnte unsere Zukunft aussehen?
SHift - der Norden macht Zukunft
29.09.2025 23 min
Zusammenfassung & Show Notes
Die Großeltern bewohnen im Alter alleine das Einfamilienhaus, während die jungen Familien keinen Wohnraum finden. Vor dieser und vielen weiteren Herausforderungen stehen wir heute im Jahr 2025, wenn wir uns die Bereiche Bauen und Wohnen anschauen. Auch deshalb spielt die Gesellschaft für Energie- und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) schon seit Jahren zusammen mit Expertinnen und Experten mögliche zukünftige Szenarien durch.
In dieser Folge träumen wir uns ins Jahr 2042 und fragen uns: Wie könnten sich heutige Wohn- und Bautrends fortsetzen? Höhere Bauwerke, neue Wohnkonzepte, Dachnutzungen, Fassadenbegrünung ... Wie könnte unsere Zukunft aussehen? Wir freuen uns, wenn ihr Lust habt, mit uns zu philosophieren.
Viel Spaß bei unserem Klönschnack mit Tiefgang!
----------------------------------------------
Alle unsere Zukunftsszenarien findet ihr
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In dieser Folge träumen wir uns ins Jahr 2042 und fragen uns: Wie könnten sich heutige Wohn- und Bautrends fortsetzen? Höhere Bauwerke, neue Wohnkonzepte, Dachnutzungen, Fassadenbegrünung ... Wie könnte unsere Zukunft aussehen? Wir freuen uns, wenn ihr Lust habt, mit uns zu philosophieren.
Viel Spaß bei unserem Klönschnack mit Tiefgang!
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Transkript
Die EKSH macht tatsächlich schon seit
acht Jahren Zukunftsszenarien, holt
sich auch immer ganz viel Expertise
von Expertinnen und Experten, die alle
gemeinsam überlegt haben, wie könnten
sich heutige Trends fortsetzen und
wie könnte dann die Zukunft aussehen.
Warum machen wir das Zukunftskomplex Es
gibt viele Herausforderungen, es gibt
viele Chancen und Zukunftsszenarien
können uns helfen, die Komplexität
ein bisschen zu reduzieren und aus
heutiger Sicht zu schauen, wo müssen
wir jetzt gerade anpacken um in
die richtige Richtung loszulaufen.
Und zu hinterfragen, ist das,
was ich heute mache, eigentlich
richtig für eine wünschenswerte
Zukunft, sagen wir es mal so.
Klönschnack mit Tiefgang.
Das ist Shift.
Der Norden macht Zukunft.
Der Energiewende-Podcast der EKSH.
Shift, der Norden macht
Zukunft.
Über Zukunft können wir heute
eigentlich mal ganz gut sprechen.
Niklas, was glaubst du, wie
wir in 20 Jahren wohnen werden?
Was ich glaube oder was ich wünsche?
Was du glaubst.
Ich glaube, digitalisierter.
Also, dass beispielsweise KI viel macht.
Das Licht steuert die Wärme
steuert Vielleicht auch dann
Einkäufe regelt, grüner.
Also das hoffe ich.
Also das
wünschst du dir, das
glaubst nicht, oder was?
Wäre gut, damit wir gerade in den
Städten ein bisschen mehr Abkühlung
bekommen bei steigenden Temperaturen
Und weil es, finde ich auch gut aussieht
wenn wir mehr Fassadengrün haben.
Ansonsten wenn ich darüber nachdenke,
fallen mir eher ein paar Fragen ein.
Es gibt ja zum Beispiel mal die
Ansage von politischer Seite,
wir wollen schneller bauen.
Da frage ich mich aber, ja Wie das
passieren soll, weil auf der anderen
Seite ja auch immer mehr Vorgaben
und Kriterien angesetzt werden.
Da spielt Klimaschutz sicherlich
auch seine Rolle, was irgendwie
auch alles seine Berechtigung
hat, aber das spricht halt dem
entgegen dass wir schneller bauen.
Dann so die Frage, wie kriegen wir es
hin, dass vor allem von älteren Menschen,
Große Häuser halten nur noch mit
vielleicht zwei Personen bewohnt werden.
Früher haben sie da die Kinder aufgezogen.
Wenn sie älter werden und
die Kinder ausgezogen sind,
wohnen sie noch zu zweit drin.
Das muss alles gepflegt
werden, Haus und Garten.
Und Familien haben hingegen
Schwierigkeiten, einen
passenden Wohnraum zu finden.
Da muss es eine Lösung geben.
Das soll nicht heißen dass ich
jetzt allen Menschen aus ihren
Eigenheimen rausschmeißen muss, aber
da muss man sich Gedanken machen,
wie man das organisiert bekommt.
Ja, das sind alles Fragen, die haben
wir uns auch schon gestellt, als
wir die Zukunftsszenarien über das
Wohnen und Bauen in Schleswig-Holstein
im Jahr 2042 erstellt haben.
Die kennst du natürlich.
Auswendig.
Auswendig das wäre schön.
Ich kann sie nicht mal auswendig obwohl
sie in meinen Arbeitsbereich fallen.
Aber wir haben uns gedacht…
Eigentlich können wir doch mal unsere
Zukunftsarbeit mit in den Podcast
nehmen, denn das Wort Zukunft steckt
ja auch im Namen von unserem Podcast.
Wollen wir heute mal ins Wohnen
und Bauen der Zukunft reinschauen?
Magst du noch kurz erklären, was
solche Zukunftsszenarien umfassen?
Also wie bist du das?
Wahrscheinlich nicht alleine.
Wie bist du das mit anderen Angängen?
Ja, genau.
Das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt.
Das ist natürlich jetzt nicht so,
dass ich mich hingesetzt habe.
Und das überlegt hast?
Und holt sich auch immer ganz
viel Expertise von Expertinnen
und Experten aus dem Land dazu.
Also je nachdem welches Thema es ist.
Jetzt, wo wir uns das Thema Wohnen
und Bauen angeschaut haben, war da
natürlich die Wohnungswirtschaft
dabei, Forschende im Bereich Bauen.
Wir hatten den Mieterverbund dabei,
also wirklich ganz unterschiedliches
Team, die alle gemeinsam In mehreren
Tagen überlegt haben, wie könnten
sich heutige Trends fortsetzen und
wie könnte dann die Zukunft aussehen.
Und was uns dabei ganz wichtig ist, ist,
dass wir nicht die Zukunft voraussagen.
Also die Zukunftsszenarien, die wir uns
anhören werden, die sind keine Vorhersage,
sondern sie sind eine potenzielle Zukunft.
Kann so passieren.
Muss so nicht passieren.
Wahrscheinlich wird es nicht
genau so in 17 Jahren aussehen.
Ansonsten glaube ich kann man sich da
mal selbst auf die Schulter klopfen
wenn man das wirklich geschafft
hat, die Zukunft vorherzusagen.
Dann wirst du gemessen.
Ja, genau.
Kriege ich einen Bonus 17
Jahre später für meine Arbeit.
Aber wichtig ist immer, dass wir
von mehreren Zukunften sprechen.
Weil es halt nicht nur
die eine Zukunft gibt.
Das ist auf jeden Fall
ein ganz wichtiger Punkt.
Und warum machen wir das?
Zukunft ist komplex.
Es gibt viele Herausforderungen, es gibt
viele Chancen und Zukunftsszenarien können
uns helfen, die Komplexität ein bisschen
zu reduzieren und aus heutiger Sicht
zu schauen, wo müssen wir jetzt gerade
anpacken um in die richtige Richtung
loszulaufen und zu hinterfragen, ist
das, was ich heute mache, eigentlich
richtig für eine wünschenswerte
Zukunft, sagen wir es mal so.
Und das heißt, dass neben einer Art
qualitativen Ausarbeitung auch diese
Hörgeschichten, die wir uns jetzt noch
anhören wollen, so eher ein bisschen
den Unterhaltungsfaktor bieten sollen.
Also, dass diese Arbeiten diese
Gedanken, die euch gemacht
habt, so ein bisschen in einem
unterhaltsamen Format ausgehen Genau,
es gibt halt einen ich glaube, 80-seitigen
Report, den ich jetzt nicht einfach
jedem in die Hand drücken würde und sagen
würde, lies dir das mal durch, damit du
weißt, wie die Zukunft aussehen könnte.
Aber es gibt so eine sogenannten Future
Spotlights, die wir zu jedem der Szenarien
gemacht haben und da begleiten wir aus
so einer Hörgeschichten-Perspektive
immer eine Person oder eine Familie
in ihrem Zukunftsalltag, um so ein
bisschen reinzuspüren, wie könnte
denn so eine Zukunft aussehen.
Okay, dann würde ich sagen,
hören wir da mal rein und lassen
uns ein bisschen berieseln.
Das machen wir.
Falk stammt ursprünglich aus
Baden-Württemberg ist vor zehn Jahren
wegen der guten Jobperspektiven
nach Schleswig-Holstein gezogen.
Als Industrie-Mechatroniker konnte
er sich die Jobs im boomenden
Norden beinahe aussuchen.
Auch seine Frau Celia hat als
Organisationsentwicklerin rasch eine
neue Stelle bei einem mittelständischen
Industriezulieferer gefunden.
Falk mag das besondere
Flair in Schleswig-Holstein.
Der Zukunftsoptimismus und Pragmatismus
der Menschen, nicht zuletzt
ausgelöst durch den nachhaltigen
Industrieboom, ist ansteckend.
Der starke Zuzug entfacht eine
permanente Dynamik in den Kommunen.
Alles scheint immerzu im Wandel zu sein.
Celia und Falk lieben diese Dynamik.
Sie selbst leben mit ihrer vierjährigen
Tochter Antonia auf 52 Quadratmetern
in einer Vierzimmerwohnung, die im Zuge
der Nachverdichtung auf dem Dach eines
alten Handwerksbetriebes entstanden ist.
Die Wohnung ist Teil eines aufgestockten
mit Holz- und Glasfassaden versehenen
Ensembles von sechs Wohnungen.
Dachflächen sind die neuen Grundstücke,
hatte die Maklerin damals lachend erklärt.
Falk liebt es, morgen seinen Kaffee im
Wohnzimmer mit der großen Glasfassade
zu trinken und den Tag mit einem Blick
in die Nachbarschaft zu beginnen.
Falk ist mit seiner Tochter
Antonia zum Tomatenpflücken in
der Nachbarschaft unterwegs.
Im Viertel wird das Prinzip
der offenen Gärten gepflegt.
Das heißt, viele Gärten stehen der
Nachbarschaft zur Nutzung zur Verfügung
oder wurden im Zuge der Nachverdichtung
gleich als Gemeinschaftsgärten geplant.
Dazu zählen neben zahlreichen
Dachgärten auch die grünen Wände
im Viertel von den BewohnerInnen
scherzhaft auch die hängenden Gärten
von Schleswig-Holstein genannt.
Die vertikale Begrünung zielt
nicht nur auf den Erhalt von
Biodiversität ab, sondern dient
auch als Anbaufläche für geeignete
Nutzpflanzen Eine Nachbarschafts-App
zeigt den BewohnerInnen im Viertel
an, wo gerade was erntereif ist.
Damit die Pflanzen möglichst wassersparend
wachsen, setzt die Stadt schon länger
auf Tröpfchenbewässerung, die mittels
Sensorik optimal ausgesteuert wird.
Um die Pflege der Pflanzen kümmert
sich eine Gruppe Freiwilliger
aus dem Viertel Antonia liebt
es, an ihrem Lieblingsstrauch
mit Papa Tomaten zu pflücken.
Und auch die schönen Blumen ringsrum
gefallen ihr gut, auch wenn sie
die vielen Bienen und Hummeln
ein wenig skeptisch betrachtet.
Die Fassadenbegrünung dient aber
nicht nur der Lebensqualität
und der Optik im Viertel.
Sie spielt auch bei der Kühlung
von Gebäuden im Sommer sowie für
das Mikroklima eine große Rolle.
Oh, da ist ja Frau Polczak die Nachbarin.
Antonia freut sich, rennt zu ihr und
hilft ihr beim Ernten der Spitzpaprika.
Falk spaziert mit Antonia auf dem Rückweg
an einer Baustelle im Viertel entlang.
Auf dem Flachtach eines Supermarkts
der sich in einem Eckgebäude
befindet, entstehen modular
konzipierte Werkswohnungen im
Auftrag eines ortsansässigen,
international tätigen Marktführers.
Nebenan sind kürzlich auf zwei Garagen
zwei Tiny Houses entstanden, um
Wohnraum für Studierende zu schaffen.
Über der Baustelle kreisen Lastdrohnen,
die Baumaterialien von A nach B bringen.
Falk versucht Antonia zu erklären, dass
keine Baustelle hier der anderen gleicht.
Die Nachverdichtung in der dicht
bebauten Nachbarschaft erfordert
vielmehr hochgradig flexible Lösungen.
Antonia staunt über die Bauroboter,
die in beeindruckender Weise komplexere
Tätigkeiten selbstständig meistern können.
Ein 3D-Drucker bringt in schneller
Geschwindigkeit Schicht für Schicht
die multifunktionale Außenfassade
aus biologischen Reststoffen an.
Diese hat einen feststehenden
Sonnenschutz, Belüftung sowie
eine akustisch schallabweisende
Oberfläche integriert.
Die Kombination einer Vielzahl
verschiedener Elemente hat das
Bauen und Umbauen in der Region Nord
deutlich schneller und kostengünstiger
als noch vor 20 Jahren gemacht.
Dazu zählen neben seriellem Bauen und
Sanieren mit vorgefertigten Elementen
und 3D-Druck auch die Nutzung von
bereits vorhandenen Rohstoffen und
biogenen Materialien, die nicht durch
chemische Verfahren gewonnen wurden.
Politisch haben Steueranreize
und das pragmatische Absenken von
Baustandards zu einem Abflachen
der Kostenkurve beigetragen.
Auch Celia und Falk waren
überrascht wie schnell der Einzug
in ihre neue Wohnung möglich war.
Celia und Falk sind gerade
beim Quartiersrat angekommen.
Frau Polczak die Nachbarin,
passt so lange auf Antonia auf.
Silja und Falk sind als BewohnerInnen
des Viertels eingeladen worden, darüber
abzustimmen, wie eine neu ausgewiesene
Baufläche auf einem alten Areal einer
ehemaligen Brauerei genutzt werden soll.
Auch Wirtschaftsverbände und Wissenschaft
sind zur Diskussion eingeladen, da
entschieden werden soll, ob die Fläche zum
Wohnungsbau, als neues Fachbereichsgebäude
der örtlichen Hochschule oder als
Gewerbegebiet genutzt werden soll.
Um die Entscheidung zu erleichtern, werden
verschiedene Bebauungsszenarien mittels
digitaler Zwillinge durchsimuliert.
Die Baudezernentin der Stadt moderiert.
Sie stellt die verschiedenen Pläne
mittels Hologrammen, die in der Mitte
des Raumes projiziert werden, dar.
Alle Umbaupläne sollen möglichst viel
der vorhandenen Bausubstanz nutzen.
Celia und Falk hören sich zunächst
die Argumente der verschiedenen
Interessengruppen in Ruhe an, bevor
sie sich in die Diskussion einmischen.
Celia ist skeptisch, ob die Nachbarschaft
weiteren Zuzug durch die Ansiedlung
einer weiteren Firma verkraften kann.
Gleichzeitig wäre es schon wichtig
für die Sicherung des Standortes wenn
wie vorgeschlagen eine Softwarefirma
in die Räumlichkeiten ziehen würde.
Verschiedene Mischnutzungen werden
diskutiert und in Echtzeit am
digitalen Zwilling simuliert.
Am Ende entscheidet sich die Mehrheit
für das Modell 80-20, wonach 80% des
Geländes als Gewerbeimmobilie und 20%
als sozialer Wohnungsbau genutzt werden.
Die Baudizente nickt zufrieden und auch
Falk und Celia können gut damit leben.
Falk trifft sich am Nachbarschaftskiosk
auf einen Kaffee mit seinem Freund Rosé.
Er ist Stadtplaner und kommt
auch deshalb immer wieder gerne
ins Viertel um zu sehen, was
sich schon wieder verändert hat.
José hat seine Buhlkugel
mitgebracht, um später auf dem
Buhlfeld im Gemeinschaftsdachgarten
eine Runde zu spielen.
José liebt es, im Viertel zu sein.
Durch die Nachverdichtung in den
letzten Jahren ist seiner Meinung
nach so etwas wie eine historische
Altstadt mit vielen Gässchen
entstanden, aber mit modernen Gebäuden.
Ein weiterer Punkt, den José sehr
schätzt, ist, dass die Stadt schon
2032 entschieden hat, die Innenstadt
komplett autofrei zu halten.
Das ist schon verrückt.
Früher war die 15-Minuten-Stadt
mit kurzen Wegen das Ziel
für uns in der Stadtplanung.
Aber bei euch ist alles so dicht
beieinander, dass wir von einer
5-Minuten-Stadt sprechen können, lacht er.
Falk grinst.
Er weiß, was jetzt kommt.
Gleich wird José sagen, dass
er auch hier wohnen möchte.
Und tatsächlich, da kommt
der Satz auch schon.
Aber José hat ja recht.
Supermärkte, Schulen, Kitas, Repair-Cafés,
Sportclub-Bars, Restaurants, Bibliothek
alles irgendwie direkt um die Ecke.
Und trotzdem ist es nicht anonym.
Viele Gebäude sind sogenannte dritte Orte.
Ein Begriff den Falk von José gelernt hat.
Damit ist gemeint dass sie
über ihre eigentliche Funktion
hinaus als Begegnungsorte
in der Nachbarschaft dienen.
Daher ist in der Bibliothek im Viertel
neben dem Dachgemeinschaftsgarten auch
ein Repair-Café integriert, in dem
es neben ehrenamtlich Reparierenden
auch hervorragenden Kuchen gibt.
So, lacht Falk und zeigt
auf die Buhlkugeln.
Dann trink mal aus, damit wir
eine Runde spielen können.
So, wir haben also jetzt mal den
Alltag von Falk Heberle miterlebt.
Was hast dir denn dabei
gedacht bei dem Szenario?
Ja, also das Szenario habe ich
natürlich nicht erstellt alleine, aber
die Geschichte zeigt uns auf jeden
Fall die wichtigsten Elemente die
sich da die Expertinnen und Experten
zusammengesammelt haben für das Szenario.
Und zwar geht es hier einmal um die
Arbeitsmigration nach Schleswig-Holstein.
Wir haben gehört, dass wir einen
starken Zuzug hatten dort Dass
sich der Wohnraum verkleinert.
Das ist sicherlich auch nicht
etwas, was jeder irgendwie schön
findet, dass wir ein bisschen mehr
zusammenrücken und dass wir unsere
Städte und Gemeinden nachverdichten.
Also anstatt dass sich die Städte immer
weiter ausbreiten, wachsen wir eher
nach oben und nutzen Flächen die jetzt
vielleicht unbebaut sind, um ungefähr
von der Stadtgröße gleich zu bleiben,
von der Quadratmetergröße, sag ich mal.
Okay.
Trotzdem mehr Wohnraum und Lebensraum
und sicherlich auch Arbeitsraum zu
schaffen Was ich auch wichtig finde,
ist, dass dort ja viel von begrünten
Fassaden und Ähnlichem gesprochen wurde.
Das heißt, es ist eine sehr grüne Stadt.
Der Klimawandel hat Spuren insofern
hinterlassen, als dass wir unsere
Städte grüner machen, damit
wir uns vor der Hitze schützen.
Finde ich gut.
Finde ich gut.
Genau, das hast du gesagt,
dass du das glaubst, dass
wir in Zukunft grüner wohnen.
In dieser Zukunft ist es
auf jeden Fall auch so.
Und dann hast du ja vorhin auch darüber
gesprochen, wie wir das eigentlich
hinbekommen, dass wir schneller bauen.
Damit hat sich das Szenario
ja auch viel beschäftigt.
Und um beschleunigter und kostengünstiger
zu bauen, ist dort ja aus technischer
Sicht in dem Szenario irgendwie
so alles gekommen, was man sich so
erträumen könnte, glaube ich wenn
man da in der Baubranche tätig ist.
Also wir haben von Drohnen gehört
und Baurobotern, vom 3D-Druck
und das in Zusammenhang mit der
Absenkung von Baustandards Und schon
ist es in dem Szenario zumindest
möglich, relativ schnell zu bauen.
Spannend auf jeden Fall.
Was ich auch ganz spannend finde,
ist, dass Partizipation in dem
Szenario eine große Rolle spielt.
Also das eine ist das Technische, dass wir
irgendwie die Voraussetzung haben und den
politischen Willen dass wir schnell bauen.
Aber wenn die Gesellschaft natürlich
nicht dabei ist und nicht mitgenommen
wird, dann... Hilft uns jede Technik
nicht und dementsprechend fand ich das
ganz schön mit der Visualisierung auch
durch den digitalen Zwilling, dass ich
dann sehen kann, was dann eigentlich hier
in meiner Nachbarschaft passieren soll
und wenn ich dann gut informiert bin,
sicherlich auch eher zustimme, als wenn
ich nicht weiß, was da passieren soll
und dann vielleicht lieber erstmal aus
Unwissenheit sage, nee, lieber nicht.
Was, glaube ich ein ganz gutes Tool
sein könnte, dass man das visueller
macht, wie etwas aussehen könnte.
Das könnte bei vielen Leuten viel zu
einer besseren Vorstellbarkeit und
dann auch vielleicht zu einer höheren
Zustimmung, wenn man da einfach
mehr zu Gesicht bekommt als so einen
schönen Plan, der da gezeichnet wurde.
Ja,
würde ich auf jeden Fall für mich
auch behaupten Also wenn ich das da
irgendwie cool 3D-mäßig visualisiert
sehe, dann kann ich mir da sehr
viel mehr darunter vorstellen.
Naja und zum Schluss haben wir dann
noch so ein bisschen ein anderes
Lebensgefühl was man glaube ich in
heutigen Städten jetzt, zumindest habe
ich das hier in meiner Heimatstadt in
Kiel nicht so, dass wir die Dachflächen
extrem nutzen, dass dort Spielplätze
drauf sind, dass dort Parks drauf sind
und dass die viel mehr genutzt werden,
dass die Innenstädte autofrei sind.
Das ist ja auf jeden Fall
auch eine Diskussion die wir
auch auf jeden Fall erleben.
Aber definitiv noch nichts, was wir
hier jetzt städteweit in Deutschland
zumindest haben und in Schleswig-Holstein.
Hier und da wird das mal ausprobiert,
also in anderen Ländern oder in anderen
Städten, aber noch nicht weit verbreitet.
Dann gab es den Begriff
der Fünf-Minuten-Stadt.
Also alles ist irgendwie in fünf
Minuten zu Fuß zu erreichen.
Der Arzt, die Ärztin, der Einkaufsladen
Die Kita, alles Mögliche Und die
Verfügbarkeit von Begegnungsräumen.
Also, dass wir da eine lebenswerte
Stadt haben, in der man auch seine
Nachbarn und Nachbarinnen kennt.
Das sind so für mich die wichtigsten
Elemente die dieses Szenario ausmachen
und auch den Prozess ganz gut
widerspiegeln, was da die Expertinnen
und Experten alles diskutiert
haben und sich dabei gedacht haben.
Auf jeden Fall sehr
einfallsreich, würde ich sagen.
Manche Sachen kann ich mir gut
vorstellen, andere Sachen werden
wir sehen, ob das so eintritt.
Genau, das würde ich
dich auch fragen wollen.
Niklas, siehst du dich
in so einer Zukunft?
Würdest du in der Stadt neben
Falk Heberle dort leben wollen?
Also in einer, genau, diese Familie,
die da im Spotlight war, in einer
Vier-Zimmer-Wohnung auf 52 Quadratmeter,
das würde ich gerne mal sehen.
Also es würde mich interessieren
wie so eine Wohnung aussieht wie die
geschnitten ist, weil Die heutige
Wohnfläche pro Person liegt ja
eigentlich schon eher in dem Rahmen und
da wohnt jetzt aber eine dreiköpfige
Familie, war das, glaube ich, ne?
Also hier und da, ich finde das ganz
cool, wenn man mal auch irgendwie im
Urlaub ist und dann gibt es ja irgendwie
auch hier und da so kleine Hütten
oder auf Campingplätzen gibt es auch
so kleine Tiny Houses die man mieten
kann, wo das ja alles sehr clever
geregelt ist mit Schränken und so weiter
Das könnte ich mir gut vorstellen.
Ich frage mich da allerdings, wie man
sowas flächendeckend hinbekommt, also...
Regelt sich sowas vielleicht über den
Markt, dass Leute gezwungen sind, wegen
steigenden Preisen auf keinen anderen
Wohnraum zu gehen oder gibt es Anreize
und Möglichkeiten, die Bürgerinnen und
Bürger dafür zu überzeugen dass sie
vielleicht doch nicht so viel Wohnfläche
brauchen Wie das heute der Fall ist
und dieser Trend ja immer mehr wird.
Also ich würde sagen, ein Stückchen
weit sieht man ja schon, dass der Markt
das regelt, weil in Schleswig-Holstein
liegt die durchschnittliche
Quadratmeter-pro-Kopf-Zahl bei knapp
unter 50 Prozent, 48, 49, irgendwie
sowas Und in Berlin liegt sie bei 39.
Also man sieht dann halt schon, dass eine
Stadt dort schon einen Unterschied hat als
so ein Flächenland wie Schleswig-Holstein.
Gut, jetzt ist 39 pro Kopf
auch immer noch was anderes.
39
Quadratmeter,
das
ist vom Prozent gesprochen.
Warum?
Okay, 39 Quadratmeter Wohnfläche
in Berlin pro Kopf und in
Schleswig-Holstein sind es knapp 50.
Ja, ich bin gespannt, wie das
hingeht wie man zu diesen...
Trend vielleicht hinkommt.
Das andere, was ich auch sehr cool
fand in Bezug auf das Bauen, dass diese
Lastdrohnen umher schwirren und das
Material von A nach B fliegen, was ich
glaube schon positive Effekte haben
kann, um Baukosten zu senken, weil
ja eigentlich so neben Materialkosten
auch von Personalkosten dann ein großer
Punkt sind, die auf die Kosten drücken.
Fachkrämpfte Mangel haben wir auch,
deshalb könnte das eine Möglichkeit sein.
Auf der anderen Seite leben wir
ja in Deutschland auch in einem
sehr Bürokratiebelasteten Land und
sicherheitsaffinen Land, wo ich mir schwer
vorstellen kann, ob wir jetzt ständig
irgendwo Drohnen fliegen sehen über ja
auch teilweise sehr öffentlichen Räumen.
Da
stelle ich mir mal ein Fragezeichen
hinter, ob das so kommen wird.
Okay, dann haben wir echt jetzt, wie
ich finde spannende Szenarien gehört.
Ich glaube, da haben unsere
Zuhörer und Zuhörerinnen erstmal
ordentlich was zum Nachdenken.
Ja, ich glaube, da werden so
ein paar Denkanstöße mitgegeben.
Bin ich gut, was du da
gemacht hast, Sandra.
Danke.
Genau, da würde uns natürlich sehr, sehr
interessieren was da eure Meinung zu ist.
Habt vielleicht ganz andere Vorstellungen?
Meint ihr, das ist Quatsch
was da erarbeitet wurde?
Wie seht ihr die Zukunft des Wohnens?
Ja, schreibt uns da gerne, entweder
bei Instagram, Shift, Unterschrift den
Norden macht Zukunft oder auch in der
Kommentarfunktion eurer Podcast-App.
Würden wir uns freuen.
In dem Sinne sagen wir vielen
Dank und bis zum nächsten Mal.
Bis zum nächsten Mal.
Das war Shift.
Der Norden macht Zukunft.
Der Energiewende-Podcast der EKSH.